Colonial Mercenaries: Swiss Military Labour and the Dutch East Indies,
1848-1914

(6/2017-heute)

In seinem Dissertations-Projekt folgt Philipp Krauer den Spuren von rund 5’800 Schweizern Söldnern, die von der Gründung des Schweizer Bundesstaates 1848 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 in der niederländischen Kolonialarmee in Indonesien dienten. Die Schweizer stellten dabei zeitweise bis zu 10% des europäischen Truppenkontingentes und trugen demensprechend zur gewaltsamen niederländischen Expansion im Malaiischen Archipel bei.

Basierend auf Quellen aus verschiedenen Archiven aus der Schweiz, den Niederlanden und Indonesien untersucht diese Arbeit die sozialen Hintergründe der Söldner: Was bewegte sie dazu, in die Kolonialarmee einzutreten? Welche Erfahrungen sammelten sie vor Ort und wie interagierten sie mit der lokalen Bevölkerung und den niederländischen Behörden? Zweitens beleuchtet dieses Projekt die Geldflüsse, welche von Batavia (heute Jakarta) bis zu den Kolonialveteranen und ihren Familien in der Schweiz reichten. Drittens besteht ein weiteres Ziel dieser Arbeit darin, die Ideen, Vorstellungen und Bilder zu analysieren, welche innerhalb dieses kolonialen Raumes vom Malaiischen Archipel bis zu den Alpen zirkulierten.

Insofern leistet das Projekt einen Beitrag zur transnationalen Geschichte der Schweiz, der Niederlande und Indonesiens und legt dar, dass Kolonialismus ein gemeinsames europäisches Projekt war, welches einerseits durch alle sozialen Schichten hindurch fernab der Metropolen auch das europäische Hinterland prägte, anderseits von diesen Regionen ebenfalls beeinflusst wurde.

Doctor Goudron –
or how the tar hit the road

A global history of knowledge, infrastructure & environment, c. 1840—1945

(2021-?)

On 13 March 1902, a stretch of road almost 40 metres long was tarred in Monaco under the instructions of the Swiss medical doctor Ernest Guglielminetti. This idea occurred to him when he remembered the sealing of hospitals in the Dutch East Indies, where he had served in the colonial army. Although Guglielminetti was not the first to experiment with tarring roads, his name is associated with the breakthrough of this method—which earned him awards from 37 countries as well as the sobriquet Dr Goudron (Dr Tar). To promote his invention, he founded the ‘Ligue contre la poussière’ (League against Dust) and collaborated with sports associations and motorists.

By following the biographical traces of Guglielminetti on a micro-global level, this project sets out to unfold the discourses on hygiene, infrastructure and ‘progress’ converging in this character as well as to investigate the impact of tarred roads on motorized mobility and environment.